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Antonio Fogazzaro

Cap. 7 - Sonstige kleine Welten

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Sonstige kleine Welten

Die Romane von Fogazzaro spielen oft an Orten, die ihm teuer waren und man kann daher heute von einem "ausgedehnten Museum" des Schriftstellers sprechen, das sich aus den wichtigsten Orten zusammensetzt: Valsolda (Como), Praglia (Padua), Velo d'Astico (Vicenza), Tonezza del Cimone (Vicenza), Caldogno (Vicenza), die Stadt Vicenza, Jenne und Subiaco (Rom), Brügge (Belgien) und Eichstätt (Deutschland).

Die Liebe zu Vicenza und der Landschaft dieses Gebietes wird in allen Romanen hervorgehoben, vor allem aber in dem Bestseller "Piccolo Mondo Moderno" (1901), in dem Fogazzaro tiefe Wehmut und Sehnsucht nach dem großen Haus, dem Garten, den Hügeln und dem Fluss Bacchiglione zum Ausdruck bringt.

In "Piccolo Mondo Antico" (1896) hingegen, dem Meisterwerk von Fogazzaro, erzählt er die Geschichte eines bescheidenen Dorfes, Valsolda, das zwischen den Bergen und den Gewässern des Luganer Sees liegt. Der Schriftsteller liebte es, seinen Urlaub in der eigenen Villa im Ortsteil Oria in Valsolda zu verbringen. Das Gebäude trägt heute den Namen Villa Fogazzaro-Roi. Oria ist auch der Geburtsort seiner Mutter Teresa.

Im Namen Fogazzaros haben die Gemeinden Montegalda und Valsolda am 12. September 2009 eine Städtepartnerschaft gebildet und somit die Gebiete aus "Piccolo Mondo Antico" und "Piccolo Mondo Moderno" vereint.

Antonio Fogazzaro hat sich zu jener Zeit im Hinblick auf das Gebiet von Vicenza politisch derart engagiert, dass er zum Stadtrat von Montegalda gewählt wurde und in der Angelegenheit zur Unterstützung der Abtei von Praglia (Padua) vermittelt wurde, der eine ganze Informationstafel gewidmet ist.

Nach der Einigung Italiens wurden viele Ordensgemeinschaften unterdrückt und unter ihnen befand sich auch die prächtige Abtei von Praglia. Diese wurde an einen sehr reichen Herrn verkauft, der sie in eine Ziegeleiumwandeln wollte. Als Fogazzaro davon erfuhr, half er den Mönchen, den der Klausur vorbehaltenen Teil des Klosters zu erwerben und somit die geplanten Arbeiten zu stoppen. Das Geld reichte jedoch nicht und Monsignore Candeo, Pastor aus Mestrino und Freund des Schriftstellers, spendete den Erlös aus dem Verkauf aller seiner Goldmedaillen.

Aus diesem Grund ist auch heute noch der Kreuzgang des Klosters im Privatbesitz der Mönche, während die Kirche der Abtei dem Innenministerium und die Bibliothek dem Ministerium für Kultur gehört. Das restliche Anwesen ist zwischen dem Ministerium für Kulturgüter und dem Finanzministerium aufgeteilt.